Classics Reloaded 2013
Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ handelt von den Liebenden Ferdinand und Luise, die mit verschiedenen Schwierigkeiten wie Standesunterschied und Misstrauen zu kämpfen haben. Die bürgerliche Luise wird bedrängt, den gesellschaftlich privilegierteren Ferdinand aufzugeben, um ihm eine Heirat mit einer wohlhabenden Mätresse zu ermöglichen. Im Auftrag von Ferdinands Vater soll Luise daher einen gefälschten Brief an einen anderen Liebhaber schreiben. Sollte sie Ferdinand davon berichten, droht ihren Eltern der Tod. Der eifersüchtige Ferdinand vergiftet daraufhin Luise und sich selbst, bis sie Seite an Seite nach einer Aussprache in letzter Sekunde sterben. | ||||
Unser Darstellendes-Spiel-Kurs entwickelte aus diesem Stoff ein eigenes Stück, das noch auf der Hauptgeschichte basiert, aber auch die heutige Sicht widerspiegelt. Doch wir haben uns nicht nur mit der Modernisierung des Stücks beschäftigt, sondern auch mit dem Thema Liebe - von unbeschwerten Anfängen über Zweifel und Druck von außen bis hin zu Missverständnissen, die zu einem Scheitern führen können. Zudem wollten wir nicht einfach nur einen Text auf der Bühne sprechen, sondern verschiedene Formen des Spielens und Inszenierens ausprobieren. So entstand unser Stück, das das Original reflektiert, reduziert und gleichzeitig erweitert. Schließlich konnten wir ein persönliches Urteil fällen und der Zuschauer tut es hoffentlich auch! | ||||
Brechts Galileo Galilei Als Galileo Galilei vor rund 400 Jahren mittels seines Fernrohres nachweisen konnte, dass die Erde nicht das feststehende Zentrum allen Seins war und die Gestirne sich nicht um sie drehten, leitete er damit eine Revolution des Denkens und vor allem des Glaubens ein. Die Allmacht der Kirche geriet ins Wanken, das eingefahrene Gefüge vom erhabenen Gott oben im Himmel und den dienenden Menschen unten auf der Erde funktionierte nicht mehr. Brecht bringt diese fundamentale Umwälzung im menschlichen Dasein in seinem „Leben des Galilei“ auf den Punkt und hebt die Chance auf ebenso grundlegende Veränderungen in der sozialen Hierarchie hervor. |
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Die Schülerinnen und Schüler des Q2-Theaterkurses nehmen sich genau dieses Anliegens Brechts an und fragen sich und das Publikum in einer frei erfundenen Rahmenhandlung über das junge Paar John und Katja, was aus dieser Chance geworden ist, ob unsere neue Welt heute wirklich so schön ist, wie sie hätte sein können oder ob sie vielleicht gar nicht so neu ist, weil im Grunde fast alles beim Alten geblieben ist. In einer Werkstattversion stellt der Kurs seine Antwort darauf vor und ist gespannt darauf, welche Antworten das Publikum finden wird. | ||||