Besuch in Närpes, Finnland 2011
Vom 25.8. bis zum 30.8.2011 wurden wir überaus herzlich in den Familien aufgenommen und konnten so hautnah etwas von der finnischen Lebenskultur erleben. | ||||
Von Bremen bis Tampere in Finnland sind es nur 1,5 Flugstunden. Schon beim Anflug auf Tampere konnten wir die finnische Seenplatte bewundern und erst recht als wir von einem 110 Meter Aussichtsturm diese viertgrößte Stadt Finnlands aus der Vogelperspektive in Augenschein nahmen. Danach fuhren wir mit Bahn und Bus weiter nach Närpes, wo wir von den Familien unserer finnischen Partner aufgenommen wurden. | ||||
Am nächsten Tag ging es in die Schule. Alle Schüler und Lehrer hatten sich in der Aula versammelt, und den Gästen aus Bremen zu Ehren spielte die schuleigene Band zwei flotte Songs. Der neue Schulleiter Mikael Snickers hieß uns dann auf Deutsch und Englisch herzlich willkommen und äußerte zum Schluss seiner kurzen Ansprache die Hoffnung, dass die Kontakte zwischen Närpes und Bremen sich auch in Zukunft weiter so gut entwickeln würden. Danach durchliefen unsere Schüler zusammen mit ihren Partnern den finnischen Schulalltag, der in deutlich kleineren Kursen stattfand als unsere Schüler das aus Bremen gewohnt waren. | ||||
Da sich in diesem Jahr auch das Gymnasium Kristinestad am Austausch beteiligt hatte, lief für vier unserer Schüler ein ähnliches Programm in der 25 km von Närpes entfernten Stadt ab. Ab 14 Uhr waren wir dann alle Gast im Gymnasium Kristinestad, einem ehrwürdigen Bauwerk aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Bürgermeisterin des Ortes hieß uns alle bei Saft und Kuchen willkommen und brachte uns (auf Deutsch!!) ihre liebenswürdige Kleinstadt näher. Danach übernahm sie selbst die Führung und führte uns zu den Sehenswürdigkeiten dieser Kleinstadt, deren älterer Teil aus schmucken Holzhäusern bestand. In diesem Viertel lag auch die engste Straße Finnlands, die sogar von Autos befahren wird. Der Straßenname war auf finnisch ein einzigartiger Zungenbrecher und lautete: Kissanpiiskaajankuja. Die schwedische Bezeichnung stand gleich darunter, denn wir waren ja in einem Gebiet, in dem es viele schwedisch sprechende Finnen gab: Kattpiskargränden, was soviel wie Katzenpeitschergasse auf Deutsch heißt. Dazu passte es, dass wir anschließend alle ins Crazy Cat einkehrten, wo ein reichhaltiges Büffet auf uns wartete. | ||||
Das Wochenende stand ganz im Zeichen der traditionellen Feiern zum Ende der Sommerhaus-Saison. Am letzen Wochenende im August feiern die Finnen dies mit Feuerwerk und gutem Essen, fast wie bei uns Sylvester gefeiert wird. In etwa jede finnische Familie besitzt an einem der vielen Seen oder direkt am Meer ein Sommerhäuschen. Unsere Schüler waren alle in ein Sommerhaus in der Nähe von Kaskö eingeladen. Dort genossen sie die schöne Landschaft, das hervorragende Essen, die finnische Sauna und das Zusammensein mit ihren finnischen Partnern. Wir Lehrer waren in das Sommerhaus von Göran Sundquist eingeladen, das direkt am Bottnischen Meerbusen liegt, wo die typische Schärenküstenlandschaft die Umgebung prägt, mit vielen aus der Eiszeit stammenden glattgeschliffenen Felsbrocken. Moosteppiche, Birken und Nadelbäume tragen zum typischen finnischen Flair bei, das wir bei absoluter Stille genießen konnten. An diesem herrlichen Fleckchen Erde konnte man sehr gut die Seele baumeln lassen. Aber auch das Essen war hervorragend, wie überhaupt angemerkt werden muss, dass die Gastfreundschaft unserer ‘schwedischen‘ Finnen außergewöhnlich war. | ||||
Am Montag ging es dann per Bus nach Turku, in die europäische Kulturhauptstadt 2011. Dabei hatten wir etwas die Entfernungen in Finnland unterschätzt, denn hin und zurück waren wir fast acht Stunden auf Achse. Turku, im äußersten Süd-Westen Finnlands gelegen, ist die ehemalige Hauptstadt Finnlands und mit 177.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Finnlands und ein wichtiger Hafen– und Werftstandort. Das Maritime dieser Stadt wurde immer wieder deutlich. | ||||
Per Bus bekamen wir einen guten Eindruck von dieser Stadt. Eine deutschsprachige Stadtführerin erläuterte uns die wesentlichen Gebäude Finnlands, wobei sie besonderen Wert auf die Feststellung legte, dass Turku auch eine wichtige Universitätsstadt ist. Als wir gegen 20 Uhr wieder in Närpes zurück waren, hieß es auch schon wieder Koffer packen, denn am nächsten Morgen um 5 Uhr 30 stand der Bus in Richtung Tampere zum Flughafen abfahrbereit auf dem Schulhofparkplatz. | ||||
Fünf erlebnisreiche Tage lagen
hinter uns mit vielen neuen Eindrücken, vielen Gesprächen
mit unseren finnischen Freunden und der Erkenntnis, dass
Finnland wirklich eine Reise wert war. Ach ja, die alten Vorurteile, in Finnland sei es kalt und vor lauter Mücken kaum auszuhalten: Bei herrlichem Sonnenschein und 25 Grad Wärme genossen wir auf dem Sommerhaus-Fest einen wunderbaren Sonnenuntergang und zählten in fünf Tagen ganze zwei Mücken! Wir hoffen, dass die Kontakte zwischen unseren Gymnasien auch in Zukunft gepflegt werden und so das weitergeführt wird, was nun schon seit 1998 besteht. Kl |
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