Der neunte Oktober in diesem Jahr war nicht nur für den neunten Jahrgang des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums besonders, sondern auch für die Theatergruppe der Wilden Bühne. Wie jedes Jahr hatten die Schüler:innen des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums die großartige Möglichkeit, die Wilde Bühne in Walle im Bremer Volkshaus zu besuchen und über Abhängigkeiten und ihre Risiken aufgeklärt zu werden.

Im Bremer Volkshaus führte die Theatergruppe, welche aus vier Darstellern und Darstellerinnen bestand, ein etwa 60-minütiges Theaterstück für den neunten Jahrgang auf.

Bei dem im Jahr 1928 erbauten Volkshaus in Walle handelt es sich um ein Gebäude mit Geschichte: Einst diente es nicht nur als Arbeiterkammer und Arbeiterbank, sondern auch als Bücherei und Jugendheim. 1933 wurden auf Befehl der Polizei die sogenannten „Hoetger-Figuren“, welche heute wieder außen an der Fassade des Volkshauses hängen, eingeschmolzen. In Folge der Zerstörung durch einen Luftangriff im Jahre 1944 wurde das Volkshaus am Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut. Da die „Hoetger-Figuren“ an der Außenseite fehlten, wurden sie 1979 von einem Bildhauer der Bremer Kunstschule nachgegossen und wieder an der Wand angebracht. Seit 2005 wird das Bremer Volkshaus wieder genutzt, zum Beispiel für die Wilde Bühne, steht aber dennoch unter Denkmalschutz.

Im Oktober am späten Vormittag hatte der gesamte neunte Jahrgang des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums die Ehre, der Theatergruppe aus Stuttgart bei ihrer Premierenvorführung zuzuschauen. Das Stück „Mensch Kalle“ handelte von vier Jugendlichen, Maggi, Hardy, Kalle und Toni, die mit sich zu kämpfen haben. Toni, der es schwerfällt, mit anderen zu reden, Maggi, die gerne auf Partys geht, Kalle, der gerne Risiken eingeht und Hardy, der Probleme mit Aggressionen hat.

Durch die talentierten Schauspieler:innen der Wilden Bühne wurden diese Rollen hervorragend dargestellt. Die einzigartigen Schauspieler:innen vermittelten dem Publikum das Gefühl, dass es mit in ihrer Welt sei. Alle Darstellerinnen und Darsteller waren früher einmal eine Zeit lang abhängig. 

Nach diesem Theaterstück wurden die Lehrkräfte und die Schüler:innen voneinander separiert. In einem Gespräch mit den Darsteller:innen wurde das Stück besprochen. Auf diese Weise wurden Unklarheiten geklärt und Fragen im Dialog besprochen. Durch die Lebenserfahrung der Darsteller:innen wurden die Schüler:innen über Abhängigkeiten und ihre Auswirkungen informiert.


von Merle und Lea

WP-Kurs „Schulzeitung“, Jahrgang 9