Als ich vergangene Woche meine Großtante 2. Grades, Herta Kedzieski (geborene Bronnemann), 93 Jahre alt, interviewt habe und ihr dabei einige Fragen bezüglich ihrer Flucht aus Litauen im 2. Weltkrieg gestellt habe, erzählte sie mir Erstaunliches. Als ich sie angerufen habe und ihr erzählt hatte, dass ich sie interviewen wollen würde, fand sie das wunderbar und beantwortete mir meine Fragen mit einer schönen Geschichte. Als ich sie fragte, wie alt sie bei der Flucht gewesen sei, meinte sie, dass sie 14 Jahre jung war und eigentlich nicht fliehen wollte, da sie zuhause einen Bauernhof hatten und dort alles für sie perfekt war. Doch ihre Eltern drängten sie, da sie Angst vor der russischen Armee hatten. Sie wollte nun mal bei ihren Freunden bleiben, doch als diese auch aus Litauen flohen, gestand sie sich ein, dass es wohl das beste wäre, auch zu gehen. Sie erzählte mir, dass ihr Bruder beim Packen fast alle seine Anziehsachen mitnehmen wollte, was natürlich nicht ging. Sie fand es auch schwer, sich von ihren Sachen zu trennen, aber sie hatte nicht so viel, was ihr das Packen erleichterte, meinte sie zu mir.

 

Ich fing mit der nächsten Frage an und sie fand es schön, dass sie jemand noch in ihrem hohen Alter interviewt, sagte sie mir, bevor ich die Frage stellen konnte. Ich fragte was das schlimmste Erlebnis sei, welches sie auf der Flucht erlebt habe. Sie musste kurz schlucken, bevor sie mir die Geschichte erzählte, das konnte man hören. Sie erzählte, dass sie mit der Wilhelm Gustloff, dem größten Schiff, welches damals existierte, fliehen wollte. Doch ihrer Mutter ging es nicht gut und sie machte sich mit einer Freundin, die mit ihrer Familie geflohen war, auf den Weg, ein wenig Essen zu finden. Sie fanden ein paar Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, sagte sie, und dann trafen sie auf eine kleine Soldatengruppe aus sechs Mann, welche gerade Pause machten. Fünf von ihnen haben geschlafen oder es probiert, während die sechste Person einem laut seiner Aussage vier Tage totem Pferd das Fleisch abschnitt. Es roch vergammelt und einfach nur widerlich, als er es in den Kochtopf warf, stank es noch schlimmer, meinte Herta. Sie bat dem jungen Soldaten eine Zwiebel an, damit das Essen nicht so schlimm roch, die anderen Soldaten bekamen allerdings nicht mal mit, dass ihr Kamerad etwas probierte zu kochen. Doch als der Soldat die Zwiebel dankend entgegen nahm, sie kleinschnitt und ihn den Kochtopf warf, roch es so lecker, als ob man grade einen Schmorbraten oder ähnliches kochen würde. Die Soldaten wurden alle magisch wach und probierten die Freundin von Herta und sie zu überreden zum Essen zu bleiben, doch da sie wusste, dass dort vergammeltes Pferdefleisch drin war, hatten die beiden abgelehnt. Später mussten sie und ihre Freundin sich übergeben, erzählte mir Herta. Ich fand die Geschichte faszinierend.

 

Ich fing mit der nächsten Frage an. Hast du jemanden oder etwas Wertvolles im Krieg verloren, fragte ich Herta. Einen Moment Stille, sie sagte, sie müsse nachdenken, da sie so vieles verloren hatte. Sie erzählte mir von ihrem Onkel und seinem Sohn, welche bei der Flucht aus Litauen einfach nicht mehr konnten und auch nicht mehr wollten. Sie sagten ihrer Familie, dass sie, sobald der Krieg vorbei sei, sich in Litauen wieder treffen wollen. Sie traten die Heimkehr an, doch weder Herta noch sonst jemand hatte jemals wieder etwas von ihnen gehört. Herta meinte zu mir, dass sie persönlich daran glaubt, dass beide in ein Arbeitslager kam und entweder dort gestorben sind oder neue Namen bekommen haben. Ich hatte Gänsehaut. Ich fand es gruselig, dass man damals nicht mal dem Nachbarsland trauen konnte. Sie sagte zu mir, dass die Geschichte ziemlich schlimm war und ich jetzt eine aufheiternde Geschichte hören solle.

 

Ich war gespannt. Was könnte zur Kriegszeit Aufheiterndes passiert sein? Sie erzählte mir von Walther Auerbach, 23 Jahre jung, welchen sie im Flüchtlingsheim kennengelernt hatte. Ein deutscher Flieger, welcher mit seinen zwei Freunden zu Besuch vorbei kam. Sie meinte, dass er sich direkt in sie verguckt haben soll. Er verbrachte den restlichen Abend mit ihr und sagte ihr am Ende, dass sie am nächsten Nachmittag beim Deich in den Himmel schauen soll, er würde dort nur für sie und ihre Freunde ein paar Kunststücke mit seinen Freunden fliegen. Sie dachte, er würde bloß irgendwas erzählen, um sich bei ihr einzuschmeicheln. Doch als sie am nächsten Nachmittag mit ihren Freundinnen auf dem Deich Akrobatik-Sport trieb, hörte sie Flugzeuge herbeifliegen. Sie sah drei deutsche Kampfflugzeuge, die Loopings und andere Kunststücke verübten, sie fand es wunderschön und hätte nicht gedacht, dass er einhält, was er verspracht.

 

Ich fragte sie, ob es einen Moment gab, den sie nicht vergessen könne und sie antwortete wie aus der Pistole geschossen ,,Ja und wie“. Sie meinte, dass es das größte Glück war, welches sie je erlebt habe, ironischerweise war dies im Unglück. Sie fragte mich, ob ich mich noch an die Geschichte mit der Wilhelm Gustloff erinnere, was ich bejahte. Sie sagte, dass sie eigentlich an dem Tag wo sie nach Essen mit ihrer Freundin suchte, mit dem Schiff fliehen sollten, doch ihrer Mutter ging es nun einmal zu schlecht. Sie war traurig, dass sie nun eine weitere Woche warten mussten, bis das Schiff sie abholen würde, doch ca. 24 Stunden später war sie extrem glücklich, dass sie das Schiff verpassten. Die Wilhelm Gustloff, das größte Lazarettschiff der Welt, wurde an dem Tag von einem U-Boot getroffen und sank darauf hin auf den Meeresboden. Dies war die verlustreichste Schiffskatastrophe mit über 9.000 Menschen in der Geschichte. Mir stiegen die Nackenhaare auf, ich dachte, ich hätte nicht richtig zugehört. Ich war so erstaunt und gleichzeitig fassungslos, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich sagte zu ihr, dass es viel mehr als bloßes Glück war, welches dort im Spiel war.

 

Heute ist Herta Kedzieski 93 Jahre alt und lebt alleine in Michigan, USA und wird täglich von ihrem Sohn Brian besucht.

 

 

 

Lennart, Jahrgang 9

 

 

 

 

 

 

 

Am 28. März 2019 fand der jährliche Zukunftstag statt. Dieser landesweit festgelegte Schnuppertag dient dazu, Schülern*innen Eindrücke, Erfahrungen und Informationen hinsichtlich des zukünftigen Berufslebens zu ermöglichen. Auch die Schüler*innen unserer Schule hatten die Möglichkeit, sich einen Platz bei einem Betrieb zu suchen. Sie wurden an diesem Tag auf Antrag der Eltern vom Schulunterricht freigestellt. Die Schüler*innen, die keinen Platz bei einem Betrieb gefunden haben, mussten am Schulunterricht teilnehmen. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wird die Teilnahme am Zukunftstag regelhaft von der 5. bis zur 8. Klasse angeboten. Schüler*innen der Oberstufe können sich auf Antrag ebenfalls beteiligen. Der 9.Jahrgang, der gerade aus dem dreiwöchigen Betriebspraktikum zurückgekehrt ist, muss sich hingegen voll dem Unterricht widmen.

Dieser Tag wird auch Boys- oder Girlsday genannt, weil sich Jungen einen Einblick in einen typischen Frauenberuf im sozialen, pädagogischen oder pflegerischen Bereich verschaffen sollen. Mädchen wiederum sollen einen Einblick in einen typischen Männerberuf im technischen, naturwissenschaftlichen oder handwerklichen Bereich erhalten und so vielleicht Mut finden, sich in diese Richtung zu orientieren. Langfristig soll es keine typischen Frauen- oder Männerberufe mehr geben!

Nur wenige Schüler*innen waren nicht so begeistert von ihrem Tag – sie wurden von den Mitarbeiter*innen nicht gut integriert und hatten lange Pausen. Der Großteil der Schüler*innen jedoch war sehr zufrieden mit dem Zukunftstag. Sie fanden es toll, einen Tag lang einen Beruf kennenzulernen. Sie wurden sehr freundlich und engagiert von den Mitarbeiter*innen der Betriebe aufgenommen und ihnen wurde der ganze Betrieb von innen gezeigt. Sie wünschen sich, dass es solche Tage häufiger im Jahr gäbe.

 

Melissa, Rosa, Lila und Pink

Jahrgang 9, WP-Kurs „Schülerzeitung“

 

 

Sportschuhe quietschen auf dem Boden und Bälle fliegen durch die Halle. Jede*r strengt sich an und Punkte werden gesammelt. Die Schüler*innen in den Mannschaften agieren gemeinschaftlich und ehrgeizig, um das gegnerische Team zu schlagen. Vom 11.02. bis zum 15.02.2019 entpuppten sich beim Sportturnier der Mittelstufe wieder wahre Sportskanonen. Von der 5ten bis zur 9ten Jahrgangsstufe verbrachten fast alle Klassen jeweils einen Tag in der Sporthalle, um ihre Parallelklassen in einer zuvor trainierten Sportart zu besiegen.

Im 5ten Jahrgang drehte sich das Turnier um Reboundball, einer Basketball ähnlichen Sportart. Aufgabe ist es, einen Ball so gegen das Basketballbrett zu werfen, dass ein*e Mitspieler*in der eigenen Mannschaft den Ball anschließend fangen kann. Wer im Ballbesitz ist, darf nur zwei Schritte laufen, bevor der Ball wieder abgespielt werden muss. Dieses Turnier fand am Montag der Sportwoche statt und gewonnen hat die Klasse 5b.

Im 6ten Jahrgang wurde Fußball gespielt. Die meisten Tore erzielte die Klasse 6a und wurde somit Jahrgangssieger.

Die Schüler*innen der 7. Klassen, die eigentlich ein Schwimmturnier gehabt hätten, konnten dieses Jahr leider nicht teilnehmen. Deshalb wird es höchstwahrscheinlich in der Zukunft ersatzweise ein Basketballturnier im 7. Jahrgang geben.

Die Klassen des 8ten Jahrgangs spielten Badminton und die Klasse 8c gewann den Wettbewerb.

Der 9te Jahrgang spielte Floorball bzw. Hockey und die Klasse 9a erreichte mit Abstand den ersten Platz.

Die Gewinnerteams bekamen einen Pokal und Urkunden, die sich nun in den jeweiligen Klassenräumen befinden, weil die Schüler*innen sehr stolz darauf sind. Insgesamt ging es aber natürlich nicht nur darum zu gewinnen, sondern vielmehr um die Teilnahme und den Einsatz für das Team.

 

Wir bedanken uns bei allen Lehrkräften, die vor Ort waren und für Ordnung sorgten. Die Sportwoche bekam ausnahmslos gutes Feedback, weshalb wir uns auf das nächste Mal freuen können.

 

 Alina und Sina

9.Jahrgang, WP-Kurs „Schülerzeitung“

 

Am 25. Februar startete das jährliche Berufspraktikum der neunten Klassen des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Das Praktikum hat drei Wochen gedauert und endete am 15. März. Die Schüler*innen konnten sich schon sehr früh im Unterricht darauf vorbereiten. Die Deutsch- und die WAT-Lehrer*innen übten regelmäßig und fleißig mit den Schülern*innen, wie man Bewerbungen und Lebensläufe verfasst. Die Schüler*innen wurden solange auf alles vorbereitet, bis sie selbstständig zurechtkamen. Für die meisten Neuntklässler*innen war dies die erste Bewerbung ihres Lebens. Das Praktikum selbst bot einen kleinen Einblick in die Zukunft und ins stressige Berufsleben.

 Wir haben einige Schüler*innen befragt, wie es für sie war, drei Wochen im täglichen Berufsleben zu stehen. Die meisten erwiderten, dass es ihnen sehr gut gefallen habe und es besser gewesen sei als am Unterricht teilzunehmen. Jedoch können sich viele von nicht vorstellen, den im Praktikum kennengelernten Beruf später auch auszuüben.

 

 Melissa, Rosa, Lila und Pink

Jahrgang 9, WP-Kurs „Schülerzeitung“

 

 

 „Ich möchte Offizierin in der Bundeswehr werden.“ Aus diesem Grund möchte eine Schülerin das Abitur machen und informiert sich an unserem Hospitationstag über die Gymnasiale Oberstufe des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums.

 

 (Quelle: https://www.weser-kurier.de)

 

Es ist ein ganz normaler Tag in der Schule, als wir uns mit Erlaubnis aus dem Geographie-Raum auf den Weg machen, um für zwei Stunden die Hospitant*innen zu begleiten. Der Hospitationstag ist ein Tag, an dem Schüler*innen aus anderen Schulen den Unterricht unserer Oberstufe besuchen, um eventuell im nächsten Schuljahr schon Schüler*in unserer Schule zu sein. Dies wird meistens gemacht, um einen besseren Abschluss zu erlangen, als es in der ursprünglichen Schule möglich ist.

Jedes Jahr im Januar gibt es Hospitationstage. Dieses Jahr sind es ca. 35 Hospitanten*innen, die zurzeit entweder in der neunten oder der zehnten Klasse sind.

Unsere Gruppe von der Schülerzeitung, die aus drei Personen besteht, teilt sich zu zwei Gruppen von Hospitanten*innen zu. Wir führen die Gruppen durch die ganze Schule und zeigen ihnen die wichtigsten Räume. Es gibt keine große Unruhe und die Hospitanten*innen waren nett zueinander, obwohl sich nicht alle kannten.

Danach begeben wir uns in den Leistungskurs Religion. Die Schüler*innen zeigen uns, wie ein üblicher Unterricht in diesem Kurs abläuft. Fachbegriffe werden oft geklärt, sodass keine Konfusion (=Verwirrung) entsteht. Frau Grewe, die in diesem Kurs die Lehrerin ist, hat immer ein Ziel vor Augen und schafft es, dass die Klasse selber zu diesem Ziel kommt. Diese Art des Unterrichtens bewirkt, dass eine gute Lernatmosphäre herrscht, da alle den Unterricht verfolgen. Wenn die Schüler*innen mehr im Fokus stehen, kann es aber auch in einigen Fällen dazu führen, dass man sich nicht wohl fühlt, was bei den Hospitanten*innen zum Glück nicht der Fall ist. Insgesamt ist die Stunde eine erfrischende Erfahrung.

In der nächsten Stunde erleben wir dann Herrn Wicki mit seiner Deutschklasse. Das Thema ist die Betonung von Gedichten. Genau wie der Religionsunterricht ist der Deutschunterricht sehr informativ und interaktiv. Die Atmosphäre ist recht ruhig, vielleicht auch, weil das Thema eines der einfacheren ist. Wir müssen die Betonung von Silben in einem Satz angeben und die Sätze richtig betont vortragen. Dafür bekommen wir zwei Blätter mit Begriffen und Definitionen, welche man bis zum Abitur auswendig können muss. So etwas ist interessant, da man erfährt, wieviel man für das Abitur lernen muss. Am meisten brauchen das die Hospitanten*innen, da dies beeinflussende Faktoren für den Schulwechsel sind.

Der Hospitationstag ist für alle eine gute Erfahrung, sowohl wegen des tieferen Einblicks in das Schulleben der Q-Phase als auch wegen des guten Eindrucks, den unsere Lehrkräfte und die Klassen den Hospitanten*innen verschafft haben. Viele der Hospitanten*innen haben ein hohes Potential, welches sie am besten an einem Gymnasium zeigen können. Wir freue uns, wenn wir sie im kommenden Schuljahr bei uns begrüßen dürfen!

 

Eren, Lennart und Mohamed

WP-Kurs „Schülerzeitung“, Jahrgang 9

 

 

 

Sekretariat der Mittelstufe

Andrea Meier

Montag, Mittwoch und Freitag 7:30 bis 11:45 Uhr
Dienstag und Donnerstag 11:15 bis 15:45 Uhr

Telefon: 0421 361-16696
Fax: 0421 361-59620
Email: 307@schulverwaltung.bremen.de

Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
Delfter Straße 16
28259 Bremen

Sekretariat der Oberstufe

Sandra Rosin

Montag bis Donnerstag 7:30 bis 13:30 Uhr
Freitag 7:30 bis 12:00 Uhr


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