Figurentheater – ein zu Unrecht unterschätztes Genre

Zur Eröffnung der Projektwoche war am Montag, dem 6. Juli 2015, die „Bühne Cipolla“ zu Gast am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. In der Aula führte sie knapp 200 Schülern Bremer Geschichten und Bremens Geschichte vor Augen. Mit dem Stück „Weserwärts“ gelang dies auf höchst amüsante und gar nicht trockene Weise. Trotz der Tatsache, dass lediglich zwei Personen auf der Bühne standen, war diese stets hervorragend gefüllt. Mit viel Liebe zum Detail und einem Maximum an Kreativität – wer hätte geahnt wie viel man aus einer einfachen Trittleiter bauen kann – führten der Schauspieler (Sebastian Kautz) und der Cellist (Gero John) durch fünf Bremer Geschichten, von dem Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ über die Schelmenerzählung mit Till Eulenspiegel und seinem Bremer „Arschbutterbraten“ bis hin zur Realfigur „Gesche Gottfried“. Die durch Kautz zum Leben erweckte Figur des schmierigen, narzisstischen Moderators „Bremo“, dem das Showbusiness zu Kopfe gestiegen zu sein scheint, führte dabei durch das Programm, nicht ohne durch seine arrogante, teils durchaus auch burleske Art für den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Diese ungewöhnliche Art, Theater zu erleben, stieß bei den Zuschauern auf breite Zustimmung. Eine Auseinandersetzung mit Bremens Geschichte(n) kann wohl kaum auf unterhaltsamere Weise erreicht werden.